Künstliche Intelligenz
Für viele fühlt es sich noch ganz neu an: Künstliche Intelligenz. Dabei wird bereits seit Jahrzehnten damit gearbeitet und daran geforscht. Im Alltag begegnet sie uns - wenn auch häufig unbewusst - schon seit Jahren. Autovervollständigungen bei Textnachrichten, Sprachassistenten oder Empfehlungen bei Streamingdiensten basieren darauf.
Generative Sprachmodelle
Eine ganz neue Dimension hat die Thematik allerdings Ende 2022 mit der Veröffentlichung des Textgenerierungstools ChatGPT des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI bekommen. Seitdem können wir die Technologie mit Hilfe eines niedrigschwellig zu bedienendem Tools ganz bewusst einsetzen und innerhalb von Sekunden Texte zu allen denkbaren Themen generieren lassen. ChatGPT greift dabei nicht auf eine Datenbank mit dem "Weltwissen" zu. Vielmehr handelt es sich um ein Sprachmodell, das die wahrscheinlichsten Fortsetzungen bzw. Relationen von Wortbausteinen kombiniert. Das lässt sich auch am Namen erkennen. ChatGPT steht für Chat Generative Pre-Trained Transformer und wurde mit einer Vielzahl von Texten aus dem Internet trainiert, so dass es Sprachmuster lernt und Zusammenhänge erkennt. Auf Grundlage des antrainierten Sprachmusters und der Anfrage wird eine entsprechende Antwort generiert. Das hat nichts mit Faktenwissen zu tun, sondern lediglich mit sprachlichen Wahrscheinlichkeiten.
Seit der Veröffentlichung von ChatGPT sind zahlreiche weitere KI-Tools auf den Markt gekommen, die Texte erstellen oder zusammenfassen, Bilder generieren und vieles mehr.
Datenschutz- und Urheberrechtsfragen
Bei von einer KI generierten Texten oder Bildern stellt sich die Frage: "Wer ist hier der Urheber?". Vereinfacht gesagt: Da eine KI keine natürliche Person ist, kann keine Urheberschaft vergeben werden.
Auch Datenschutzrechtlich ist die Nutzung noch relativ unklar. Eine sichere DSGVO-konforme Nutzung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, da der Chat GPT-Algorithmus intransparent und eine detaillierte Auskunft über die Verwendung von Daten demnach nicht möglich ist. Auf das Eingeben von personenbezogenen Daten oder Betriebsinterna beim Prompten sollte verzichtet werden.
Die EU arbeitet an einem KI-Gesetz, das klare Regeln für den Einsatz von KI setzen soll.
Künstliche Intelligenz ist ein Thema für Öffentliche Bibliotheken
Da KI eine sehr schnell wachsende Zukunftstechnologie ist, besteht die Gefahr, dass sich die digitale Spaltung der Gesellschaft verstärkt. Öffentliche Bibliotheken sind wichtige Akteure im Bereich der Medien- und Informationskompetenzvermittlung. Bibliotheken können zu Chancengleichheit beitragen, in dem sie ihre Nutzer:innen in Workshops und Schulungen mit der Technologie vertraut machen und dabei helfen, sie zu nutzen und zu verstehen. Setzen Sie ChatGPT zum Beispiel für Schreib-Workshops ein und lassen Texte generieren, wie beispielsweise Fortsetzungen von Büchern, Gedichte, Drehbücher etc. Legen Sie dabei den Fokus auf die Anweisungen an die KI (das Prompten) und kontextbasierte Nachfragen für bessere Ergebnisse. Auch eigene Bücher lassen sich mit selbstgewählten Vorgaben schreiben und illustrieren.