Wo kann die KI in der Bibliotheksarbeit zum Einsatz kommen?
Nicht nur als Anbieter von KI-Workshops im Bereich Medien- und Informationskompetenzvermittlung bietet sich der Umgang mit KI gestützten Tools an, sondern auch für die eigene Arbeit bestehen vielfältige Möglichkeiten. Indem Sie selbst mit KI arbeiten, erlangen Sie nebenbei Kompetenzen und können Ihr Wissen weitergeben. Je nachdem, mit welchen Tools Sie arbeiten und ob Sie die häufig kostenlosen Varianten oder aktuellere und kostenpflichtige Versionen verwenden, sind unterschiedliche Möglichkeiten geboten. Die aktuelle Chat GPT Version 4 kann beispielsweise im Gegensatz zur kostenfreien Version 3.5 auch mit Bildeingaben arbeiten oder durch entsprechende Anweisungen im Verhalten so verändert werden, dass eigene Chatbots erstellt werden können.
Öffentlichkeitsarbeit
In allen Bereichen, in denen Sie mit Texten arbeiten, bietet sich eine Unterstützung mit einem Sprachmodell an. Einladungen zu Veranstaltungen in der Bibliothek (sie füttern das Sprachmodell mit den Eckdaten wie Termin, Uhrzeit, Inhalt und Zielgruppe) lassen sich ebenso generieren wie bspw. Pressemitteilungen. Auch hier geben Sie in den Prompts alle relevanten Eckdaten ein. Zusätzlich geben Sie den Umfang und die Art der Veröffentlichung - also Pressemitteilung - vor. Sie können aber auch selbst geschriebene Texte überarbeiten lassen und das Tool so als Formulierungshilfe bzw. als einen Art Lektor verwenden.
Für die Erstellung oder Umformulierungen von Social-Media-Beiträgen, Newslettern oder Artikeln für ihre Homepage kann der Einsatz von generativen Sprachmodellen eine Unterstützung sein. Auch Tools wie Canva oder Adobe Express bieten die Generierung von Content (auch Bilder) mit KI-Unterstützung bereits an.
Beispielprompt: Am Datum XY veranstaltet die Bibliothek XY einen Bücherflohmarkt in der Zeit von XX bis YY. Erstelle einen ansprechenden Social Media Beitrag dazu, der Besucher aller Altersgruppen einlädt.
Einwerbung von Fördermitteln
Bei der Entwicklung von Projektideen für bestimmte Zielgruppen oder der Formulierung ihrer Ideen für bspw. die Einwerbung von Fördermitteln können Sie ebenfalls mit Chat GPT etc. gut arbeiten. In der Eingabe können Sie die Förderkriterien stichpunktartig angeben oder als Text mit in den Prompts aufnehmen. Ist der daraufhin generierte Text noch nicht passend, haken Sie kontextbasiert nach.
Beispielprompt: Versetze dich in die Rolle einer Kleinstadtbibliothek. Entwickle drei verschiedene Projektideen, die im Rahmen eines Förderprogramms zur digitalen Transformation umgesetzt werden können. Die Projekte müssen folgende Kriterien erfüllen: [Text Förderkriterien einfügen]
Ideen und Brainstorming
Nutzen Sie das Tool auch zur Generierung neuer Angebote und lassen sich Ideen für Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen oder im Rahmen einer Aktionswoche oder eines Jubiläums vorschlagen. Geben Sie auch hier kontextbasierte Rückmeldung, wenn Sie mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden sind.
Beispielprompt: Die Stadtbibliothek XY feiert nächstes Jahr ihr 50. Jubiläum. Nenne mir zehn Veranstaltungsideen für ein Jubiläumsprogramm für Kinder und Erwachsene.
Zielgruppengerechte Ansprache
Nutzungsordnungen oder bestimmte Regeln und Vorgänge lassen sich in einfache Sprache oder für Kinder umformulieren. Auch Texte in andere Sprachen übersetzen lassen ist mit KI-Tools gut möglich, beispielsweise mit DeepL.
Arbeitsblätter und Zusatzmaterialien
Ein thematisch passendes Quiz zu einer Bilderbuchkino- oder Vorleseaktion erstellen lassen, Anschlussaktivitäten für Kinder einer bestimmten Altersgruppe oder Arbeitsblätter für eine Rechercheschulung lassen sich ebenfalls mit KI-Unterstützung schnell und einfach generieren.