BZ-Newsletter 11/2022
Aus der Büchereizentrale
30 Jahre Landesförderung der Büchereizentrale
Der Vertrag des Büchereiverbandes Lüneburg-Stade e.V. mit dem Land Niedersachsen zur "Förderung des kommunalen öffentlichen Bibliothekswesens in Niedersachsen" besteht seit 30 Jahren. Damals sicherte der Vertrag das Fortbestehen der Büchereizentrale, indem der Büchereiverband die Trägerschaft übernahm und das Land eine institutionelle Förderung zusicherte. Der Vertrag wurde am 30. November 1992 vom damaligen Vorsitzenden Klaus Rathert für den Büchereiverband und am 14. Dezember 1992 von Ministerin Helga Schuchardt für das Land Niedersachsen unterschrieben. Später wurde der Vertrag erweitert und die Beratungsstellen in Aurich und Hildesheim gegründet.
Wir freuen uns, dadurch die wichtige Aufgabe, die Öffentliche Bibliotheken in vielfältigen Bereichen wie Leseförderung, kulturelle Bildung und lebenslanges Lernen leisten, unterstützen und auf hohem Niveau begleiten zu können.
Bewerbung für JULIUS-CLUB und "BiNaBI" nur noch wenige Tage möglich
Auch im nächsten Jahr wird es über die Sommerferien wieder einen JULIUS-CLUB geben. Er wird im Zeitraum vom 23. Juni bis 23. August 2023 unter dem Motto "JULIUS vielseitig" stattfinden. Noch bis zum 25. November können Bibliotheken sich für eine Teilnahme bewerben. Für Bibliotheken im ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig ist einer Teilnahme weiterhin leider nicht möglich. Die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen zum JULIUS-CLUB finden Sie auf unserer Homepage.
Auch die Kampagne "Bildung-Nachhaltigkeit-Bibliothek (BiNaBi)" wird in 2023 weitergeführt. Bei Interesse an einer Teilnahme können Sie sich mit Ihrer Bibliothek bis zum 30. November für ein oder beide Module der Kampagne bewerben. Wie in 2022 werden wieder die Module "Umweltbildung" und "Saatgutbibliothek" ausgeschrieben. Informationen zur Kampagne und die Ausschreibungsunterlagen finden Sie ebenfalls auf unserer Homepage.
Die Ausschreibung für die Teilnahme am 14. Projektjahr von Lesestart Niedersachsen (Oktober 2023-September 2024) startet im Dezember.
Bibliotheksentwicklungsprogramm: Jury hat getagt
Bis zum 15. Oktober konnten sich Öffentliche Bibliotheken im ländlichen Raum für eine Förderung im Hinblick auf die digitale Transformation bei der Büchereizentrale bewerben. Insgesamt 80 Bibliotheken haben die Chance genutzt und Förderanträge gestellt. Diese wurden von uns gesichtet und geprüft und nun der Jury vorgelegt. Die antragstellenden Bibliotheken werden in Kürze darüber informiert, ob eine Förderzusage besteht. Alle Bibliotheken mit einer Förderzusage werden am 6. Dezember zu einem Webinar eingeladen, in dem wir weitere Informationen zu Förderverträgen und Verwendungsnachweisen geben werden. Eine Einladung folgt.
Informationsaustausch zur Energiekrise
Am 10. November haben sich verschiedene niedersächsische Öffentliche Bibliotheken mit der Geschäftsleitung und Beraterinnen der Büchereizentrale via Zoom zu einem Informationsaustausch zur Energiekrise getroffen, um über den aktuellen Stand der Energiekrise zu diskutieren und die Situation vor Ort zu schildern. Welche Konzepte gibt es vor Ort zum Umgang mit der Krise? Wie kann die Bibliothek Energie sparen? Wie positioniert sie sich als "Wärmeinsel" in der Kommune? Im Zoom-Meeting geteilte Informationen sowie zahlreiche weitere Hinweise für Bibliotheken zur Energiekrise finde Sie auf unserer Homepage.
Vorstands- und Beiratssitzung des Büchereiverbands
Am 17. November findet die Vorstands- und Beiratssitzung des Büchereiverbands Lüneburg-Stade e.V. in der Büchereizentrale statt. Es ist die erste Sitzung seit drei Jahren, die wieder in Präsenz stattfinden kann. Es wird eine Führung für die neuen Mitglieder durch das Haus geben. Außerdem wird in der Sitzung u. a. über das Energiegutachten für unser Gebäude im Lüner Weg 20 beraten.
Arbeitsprogramm Change Management
Ebenfalls am 17. November findet der zweite Termin im Rahmen des Arbeitsprogramms Change Management statt. Die am Programm teilnehmenden Bibliotheken treffen sich in der Stadtbibliothek Delmenhorst mit Strategieberaterin Sonja Bluhm, die die Bibliotheken bei ihrem Veränderungsprozess begleitet und das nötige Rüstzeug vermittelt, um Veränderungen im Team erfolgreich zu gestalten.
Post zum Jahresende
Das Jahr nähert sich bereits dem Ende, die Planungen für das kommende Jahr laufen auf Hochtouren bzw. sind bereits abgeschlossen. Über Termine, Angebote und Neuigkeiten aus der Büchereizentrale werden wie sie wie in jedem Jahr gegen Mitte Dezember per Postsendung informieren. Darin enthalten sind dann auch unsere neue Fortbildungsbroschüre für das 1. Halbjahr 2023 sowie unser Autorenprogramm 2023. Auch auf unserer Homepage werden Sie die Programme für das kommende Jahr in Kürze finden.
Aus den Niedersächsischen Bibliotheken
Mitgliederversammlung des dbv-Landesverbands Niedersachsen
Am 14. Dezember findet die jährliche Mitgliederversammlung des Landesverbands Niedersachsen im Deutschen Bibliotheksverband virtuell statt. Alle Mitglieder sind herzlich dazu eingeladen. Das Meeting beginnt um 12:30 Uhr auf der Plattform Zoom. Über diesen Einwahllink können Sie teilnehmen:
Zoom-Meeting beitreten
Meeting-ID: 621 7364 0533
Kenncode: 899030
Leitungswechsel in Westerstede
Nachdem bereits letztes Jahr Anke Wille vom Leitungsteam in den Ruhestand gegangen ist, ist nun auch Elke Frank seit September in Rente. Über 30 Jahre haben sie gemeinsam konstant die Modernisierung der Stadtbibliothek vorangetrieben. Offiziell wurden beide nun im Oktober verabschiedet. Einige Eckpunkte der gemeinsamen Leitungstätigkeit lesen Sie in der Pressemitteilung der Stadt. Bibliothekarin Sandra Haye, vorher stellvertretende Leitung, leitet nun die Stadtbibliothek. Wir wünschen allen viel Erfolg bei ihren neuen Lebensabschnitten.
Stadtbücherei Munster erneut mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet
Im September 2022 hat die Stadtbücherei Munster in einem Audit zum vierten Mal in Folge nachgewiesen, dass sie die Qualitätsanforderungen des niedersächsischen Zertifizierungsverfahrens weiterhin erfüllt. Daher darf sie das Prädikat „Bibliothek mit Qualität und Siegel“ für drei weitere Jahre bis Oktober 2025 tragen. Wir gratulieren herzlich zur verdienten Auszeichnung.
70 Jahre Stadtbibliothek Leer
Die Stadtbibliothek Leer feiert ihr 70-jähriges Jubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen für Groß und Klein. Von einer Lesung zu den Themen "Bibliothek und Lesen" bis zu einer musikalischen Lesung für die ganze Familie mit Rainer Rudloff gab es im Zeitraum vom 11. bis zum 13. November jede Menge Unterhaltung für Nutzer:innen und Gäste.
Zur Geschichte: 1952 bezieht die Bibliothek Dachräume in einer Schule und startet mit ca. 2000 Bänden den Ausleihbetrieb. 1979 zieht die Stadtbibliothek in das Hermann-Tempel-Haus, einem umgebauten Hafenspeicher, in dem sie auch heute noch untergebracht ist. Der Bestand hat sich inzwischen allerdings vervielfacht und ist mit ca. 36.000 Medien ordentlich gewachsen.
Leitungswechsel in Wiesmoor
Gabriele Schoone, langjährige Leiterin der Stadtbibliothek in Wiesmoor, befindet sich seit Oktober in der Freizeitphase der Altersteilzeit, früher Vorruhestand genannt. Bibliothekarin Anja Van den Boom hat nach einer Übergangszeit nun die Leitung übernommen. Wir wünschen beiden einen guten Start in diese neuen Lebensabschnitte.
Selbstverbuchung in der Georg-von-der-Vring-Bibliothek in Brake
Seit letzter Woche können die Nutzer:innen der Georg-von-der-Vring-Bibliothek in Brake ihre Medien selbst mit Hilfe der RFID-Technologie ausleihen. Ermöglicht wurde dies durch Mittel aus dem Förderprogramm „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur“ vom Deutschen Bibliotheksverband (dbv).
Wiedereröffnung der Stadtbibliothek Aurich
Fast 1 1/2 Monate war die Stadtbibliothek Aurich wegen umfangreicher Umbaumaßnahmen geschlossen. Es wurden nicht nur alle Fenster im vierstöckigen Gebäude und die Außentüren gestrichen, auch der Teppich im Erdgeschoss wurde erneuert. Das Bibliotheksteam konvertierte in dieser Zeit alle Medien auf RFID, so dass nun ab Mitte November die Selbstverbuchungsgeräte aktiv von den Bibliotheksbesucher:innen genutzt werden können.
Aus der Bibliothekswelt
Preisverleihungen im Oktober
Zahlreiche Literaturpreise wurden in den letzten Wochen vergeben. Am 21. Oktober verkündete Bundesministerin Lisa Paus die Preisträger des Deutschen Jugendliteraturpreises live auf der Frankfurter Buchmesse.
- Kategorie Bilderbuch: Unsere Grube
- Kategorie Kinderbuch: Die Suche nach Paulie Fink
- Kategorie Jugendbuch: Dunkelnacht
- Kategorie Sachbuch: Der Duft der Kiefern
- Preis der Jugendjury: Hard Land
- Der Sonderpreis Illustration ging an Hans Ticha für sein Gesamtwerk und das "Neue Talent" Mia Oberländer.
Weitere Informationen zu den Siegertiteln und den Preisträgern finden Sie hier.
Der Literaturnobelpreis 2022 geht an die französische Autorin Annie Ernaux. Die Akademie zeichnet die Autorin "für den Mut und die klinische Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Fesseln der persönlichen Erinnerung aufdeckt", aus. Mehr zur Preisträgerin und ihrem Werk lesen Sie hier.
Mit dem Deutschen Buchpreis wurde in diese Jahr Kim de l'Horizon für seinen Roman "Blutbuch" ausgezeichnet. Aus der Jury-Begründung: "Mit einer enormen kreativen Energie sucht die non-binäre Erzählfigur in Kim de l’Horizons Roman „Blutbuch“ nach einer eigenen Sprache. Welche Narrative gibt es für einen Körper, der sich den herkömmlichen Vorstellungen von Geschlecht entzieht?". Mehr zum Deutschen Buchpreis 2022 lesen Sie hier.
Ebenfalls während der Frankfurter Buchmesse wurde der Tommi-Kindersoftwarepreis verliehen. Die Preisträger werden von einer Fachjury und von zahlreichen Kindern ausgewählt, die in Bibliotheken die Spiele ausprobieren, prüfen und bewerten. Die Preisträger in den diversen Kategorien App, Bildung, Elektronisches Spielzeug, Jugendpreis, Konsole, PC und Sonderpreis Kindergarten und Vorschule finden Sie hier.
Preisverleihung "Buxtehuder Bulle"
Am Donnerstag, den 10. November 2022, hat die in Kopenhagen lebende Autorin Malene Sølvsten den Jugendliteraturpreis "Buxtehuder Bulle" persönlich in Buxtehude entgegengenommen. Sie erhält den mit 5.000 Euro dotierten renommierten Literaturpreis für den ersten Band ihrer Fantasy-Trilogie "Ansuz - Das Flüstern der Raben".
Der Preis wurde 1971 mit dem Ziel initiiert, Jugendliche für das Lesen zu begeistern und gute Jugendbücher zu fördern. Die Jury wird traditionell aus elf Jugendlichen und elf Erwachsenen zusammengesetzt und vereint so literarische Qualität, Lektürevorlieben Jugendlicher und Themen, die Jugendliche und Literaturexperten gleichsam bewegen.
Gütesiegel Buchkindergarten
Das Gütesiegel "Buchkindergarten 2022" wurde am 21. Oktober ebenfalls auf der Frankfurter Buchmesse verliehen. Damit wurden 108 Kindergärten aus ganz Deutschland für ihren Einsatz im Bereich der frühkindlichen Leseförderung und Sprachentwicklung geehrt. Das Gütesiegel ist eine gemeinsame Aktion der IG Leseförderung im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv). Schirmherr ist der Sams-Autor Paul Maar. Die Liste der ausgezeichneten KiTas ist hier zu finden. Auch aus Niedersachsen sind acht Kitas dabei.
Bericht zur Lage der Bibliotheken
Im Oktober hat der dbv den aktuellen "Bericht zur Lage der Bibliotheken" veröffentlicht. Darin gibt er Einblicke, welche Themen für Bibliotheken aktuell besonders wichtig sind und welche politischen Forderungen sich daraus für den dbv ergeben. Dies sind momentan die Finanzierung von Bibliotheken, die digitale Transformation, der Ausbau von Open Access und der Verleih von E-Books. Auch die Themen Barrierefreiheit, ökologische Nachhaltigkeit und Demokratieförderung insbesondere in ländlichen Räumen beschäftigen die Bibliothekswelt. Der Bericht ist im Volltext abrufbar.
Vorlesemonitor 2022
Die seit 2007 von der Stiftung Lesen, Deutsche Bahn Stiftung und DIE ZEIT herausgegebene Vorlesestudie erscheint ab diesem Jahr im neuen Design als Vorlesemonitor. Wurde früher jeder Vorlesestudie einem bestimmten Thema gewidmet, soll der Vorlesemonitor jährlich vergleichbare Kennzahlen ermitteln.
Aus den diesjährigen Ergebnissen der repräsentativen Umfrage ergeben sich u. a. folgende Handlungsempfehlungen:
- Verfügbarkeit von Vorlesestoff erhöht die Wahrscheinlichkeit für regelmäßiges Vorlesen
- Bildungsbenachteiligung fängt bereits lange vor der Schule an, aber Vorlesen schafft Perspektiven in nächste Generationen hinein
- In der frühen Biografie von Kindern muss Vorlesen von Anfang an und bis in die Schulzeit hinein wirksam werden können
Die wichtige Rolle der Öffentlichen Bibliotheken als Lesetankstelle für Familien und die Bedeutung von Lesestart-Projekten wird durch die Ergebnisse demnach sehr deutlich.
Weitere Ergebnisse der Studie finden Sie hier.
Best Practice Wettbewerb Informationskompetenz
Die gemeinsame Kommission Informationskompetenz des Vereins Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB) und des dbv lädt zur Beteiligung am Best-Practice-Wettbewerb Informationskompetenz ein. Das Thema des Wettbewerbs für 2023 lautet: „Mitten drin statt nur dabei. Best-Practice-Beispiele für partizipative Formate an Bibliotheken“. Einsendeschluss ist der 16. Januar 2023. Weitere Informationen und die Bewerbungsunterlagen finden Sie hier.
Deutscher Bibliothekartag 2023 in Hannover
Vom 23. - 26. Mai 2023 findet der 111. Deutsche Bibliothekartag im Hannover Congress Centrum statt. Die Registrierung zum Kongress ist bereits geöffnet. Bis zum 31. März 2023 sind Registrierungen zum Frühbucherpreis möglich. Zur Zeit läuft der Call for Papers. Noch bis zum 30. November ist die Einreichung von Abstracts direkt über die Homepage des Kongresses möglich.
Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) fordert politisches Bekenntnis zur Leseförderung
Die Mitgliedsverlage der avj prangern die schlechte Ausstattung von Kitas und Schulen mit Büchern an. Immer mehr Bitten um kostenlose Bücher für die Ausstattung von Schulbibliotheken oder für Kitas und Schulen werden an die Verlage herangetragen. Begründet werden die Bitten häufig mit fehlenden finanziellen Mitteln.
In der Frankfurter Erklärung fordern die Verlage daher:
- ein klares Bekenntnis der politischen Entscheider:innen zur Notwendigkeit des Ausbaus der Lese- und Medienkompetenz
- die Weiterführung des Sprachförderprogramms „Sprach-Kitas“
- Fördertöpfe der öffentlichen Hand für die Ausstattung von Kita, Klassen-, Schul- und Institutsbibliotheken
- die Verankerung von Literaturvermittlung in außerschulischen Betreuungsangeboten und
- gezielt wirkende Förderprogramme für leseschwache Kinder und Jugendliche.
Mehr dazu lesen Sie hier.